Die Welt, die du gekannt hast, existiert nicht mehr. Bist du bereit, die nächste Welt kennen zu lernen?
Dies war das Ende.
Zuerst begannen die Bildschirme zu versagen, die die Verteilung von Jagdflugzeugen zeigten. Die Jagdflugzeuge wirbelten wie silberne Fliegen über die Schutzstrukturen der Insel. Man konnte noch die Stimme von Livia hören, die das grüne Geschwader anführte, aber die Verbindung bestand nur in eine Richtung. Die um das verqualmte Steuerpult herumhantierenden Offiziere schauten nicht mehr in die Richtung des Admirals. Wären nicht die brennenden Triebwerke und sterbenden Monitore gewesen, das Admiralsgebäude wäre ungewöhnlich still erschienen. Niemand hat nach weiteren Befehlen gefragt und niemand hatte welche erwartet. Niemand antwortete auf die nächste Explosion. Diesmal war sie sehr nahe.
- Das Schutzfeld ist bei 25 Prozent - kündigte Leutnant Moriaty, der auf die Konsolen starrte, mit lebloser Stimme an. - Keinen Kontakt mit der Defensivgruppe.
- Sie haben keine Antiraketengeschosse - teilte der Adjutant mit und fügte hinzu – sie mussten das Gebäude bombardieren.
Nach einem kurzen Meinungsaustausch war es wieder still. Das Admiralitätsgebäude starb. Musste man dem noch etwas hinzufügen?
Der Gegner hat jeden Zug perfekt geplant. Schon vor ein paar Monaten berichteten Spionageballone von Flottenbewegungen der allierten Inseln. Auf die Verletzung des Luftraumes wurde standardgemäß geantwortet: Die Flotte hat ein paar Spionageeinheiten losgeschickt. Eine von ihnen kehrte nie wieder zur Basis zurück und der Sammler fand nur noch ihre Trümmer. Aus der defekten, verkohlten Kamera, die man ins Zentrum der Gegenspionage brachte, wurde ein eingefrorenes Bild entnommen: darauf war ein großer, über der Insel des Gegners schwebende Schatten – Fliegende Festung – zu sehen. Die riesige Einheit war mit Abwehrbatterien gespickt und mit mindestens einer schweren Kanone ausgestattet. Während des Scans wurde noch ein anderes Bild aufgedeckt: die verstärkte Panzerung dieses fliegenden Monsters. Bevor diese Daten zur Admiralität gelangten, führte der Gegner mit Hilfe von 200 Laufmaschinen einen Bodenangriff durch, verstärkt durch die erste Welle des Luftschlags. Zur gleichen Zeit zerstörten die wendigen Bomber Sägemühlen und Warenlager.
Das war natürlich eine List. Als die Admiralitiät als Antwort auf den Angriff, die ersten Jagdflugzeugverbände aufstiegen ließ, hat der Gegner mit voller Kraft den Stolz der allierten Inseln attackiert: Die Großkaliberkanone. Und obwohl andere Strukturen überdauerten (vor allem dank des Schutzfeldes), hat sich niemand falsche Hoffnungen gemacht: Die Niederlage war nicht zu vermeiden.
- Die Handelsgilde wird evakuiert! – teilte der Adjutant mit. - Gaius meldet, dass die Laufmaschinen für noch ein halbes Stundenglas in der Lage sind, die Stadt zu schützen. Er bittet um Koordinaten für einen Treffpunkt.
- Die Plattform – sagte der Admiral nach einem Moment der Stille. – Sind die Kristalle aufgeladen?
- Ja, Herr Admiral
- Lassen Sie sie aufheizen.
- Kristalle aufheizen! – schrie der Adjutant in den Kommunikator. Die Bestätigung hat man nicht mehr gehört. In dieser Situation war das nicht mehr wichtig. Die Scheiben barsten bei einer weiteren Explosion. Feuerlöschesysteme heulten wie verrückt.
- Wir müssen weg hier Herr Admiral – sagte der Adjutant.
- Beginnt die Evakuierung des Personals! - befahl der Admiral. - Gebt allen dieselbe Koordinaten: Plattform, interplanetares Schiff ´Leonardo´. Befehl an alle Land- und Lufteinheiten: Die ´Leonardo´ um jeden Preis schützen! Wir ziehen uns in einem Stundenglas zurück.
- Jawohl! - bestätigte der Adjutant. Er beugte sich noch über die Konsole, seine Fingern rasten über die Tastatur und dann gab er die letzten Befehle weiter. Nach einer Weile richtete er sich auf und blickte auf den Admiral. Sie waren allein: das Admiralitätsgebäude war schon geräumt.
- Los! – sagte der Admiral. Sie bewegten sich in Richtung des Evakuierungskorridors. Plötzlich hielt der Adjutant an.
- Wird es dort genauso wie hier sein? Der Admiral - ... dort...
- Jeder Planet ist anders, aber auf allen befindet sich Kristall. Diesmal wird es anders als hier sein – antwortete der Admiral. Diesmal werden wir sie erwarten.
Die Welt, die du kennst, existiert nicht mehr.
Alles endete am 30. Juni 1908, als eine riesige Explosion 40 Quadratkilometer Bäume in der sibirischen Taiga in der Nähe des Flusses Podkamennaya, nahe des Baikalsees, niederriss. Was man am Anfang für einen Meteoriteneinschlag hielt, war in Wirklichkeit der Anfang der Vernichtung – wie man die letzten Jahre der Menschheit später bezeichnete.
Wer war schuldg? Konnte man das Unvermeidliche aufhalten? Man weiß nur, dass die Expedition erst im Jahre 1927, also neunzehn Jahre später, zum Ort des Vorfalls gesendet wurde. Sie wurde von Leonid Kulik aus der sowjetischen Akademie der Wissenschaften angeführt. Er war davon überzeugt, dass ein riesiger Asteroid aus Nickel und Eisen die Erde traf. Leider konnte man seine Theorie nie bestätigen, weil die Expedition nie heimkehrte. Aber das war schon bedeutungslos geworden, weil die Menschen zu sterben begannen.
Die durch politische Reibereien und wegen des ersten Weltkriegs zerrissene Welt war auf die geheimnisvolle Bedrohung von der sibirischen Taiga nicht vorbereitet. Als erstes kapitulierte Russland: die Menschen starben wie die Fliegen, es gab niemanden mehr, der die Toten begraben konnte. Das endvölkerte Moskau wurde zum riesigen Gräberfeld. Auf den Straßen wuchsen Kletterpflanzen. Die unbändige Vernichtung überschritt bald die Staatsgrenzen und begann sich langsam und unerbittlich auf der ganzen Erde zu auszubreiten. Auf die Effekte musste man nicht lange warten: die Welle der grauenvollen Seuche hat niemanden verschont. Die Menschen versteckten sich in den Bergwerken und Felsenhöhlen, man grub unterirdische Tunnel und schloss sich in unterirdischen Katakomben ein. Es wurde alles getan, um zu überleben.
Im Jahre 1944 wurde die ÜRR - Überstaatliche Rettungsregierung gegründet. Dank ihrer Initiative wurden die Forschungstäbe aus der ganzen Welt berufen, die nur ein gemeinsames Ziel hatten: Ein Gegenmittel zu finden, das die Menscheit vernichtende Krankheit aufhalten könnte. Und dann... dann erschien das Kristall.
Erst ein paar Jahre nach seiner Entdeckung entstand eine Theorie. Die Forscher hatten festgestellt, dass die Viren, die diese unerklärbare Krankheit mit sich brachten, sich reorganisierten und konzentrierten. So entstand das das geheimnisvolle Kristall. Die Menschheit atmete erleichtert erleichtert auf: Wenn die Vernichtung durch die Entstehung eines neuen Elements aufgehalten werden konnte,war dies ein ziemlich kleiner zu zahlender Preis für das Überleben der Menschheit.
Leider, war das noch nicht das Ende. Es war erst der Anfang.
Die größte Kristallanhäufung gab es in Russland und wahrscheinlich brachte diese Ansammlung die endgültige Katastrophe. Im Jahre 1966, als man die geheimnisvollen, Antigravitationsmöglichkeiten des Kristalls entdeckte, begannen die Kontinente zu bersten. Es schien so, als ob das Kristall die Erde und ihre Gravitation veränderte.
Auf die Effekte musste man nicht lange warten. Zuerst gab es eine erneute Flut: Die große Welle. Dann hat die Erde ihren Lauf verlangsamt, Hurrikane fegten über das Land, die Erdkruste riss auf. Die Temperatur sank vielerorts dramatisch – in anderen Gebieten stieg sie heftig an. Die Vernichtung erreichte sehr schnell ihren Höhepunkt: die überlebenden Reste der Menschheit versteckten sich erneut unter der Erde und die ÜRR existierte nicht mehr. Der Planet, der früher als Erde bezeichnet wurde, wurde zu einer Ansammlung von Inseln.
Und so sind über 500 Jahre vergangen.
Die Reste der Menschheit versteckten sich unterirdisch, um der Seuche zu entgehen. Die Zivilisation entwickelte sich zurück. Die großen Entdeckungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wurden vergessen. Nur wenige Überlebende erzählten noch von der Unermesslichkeit des Wassers, von funkelndem Kristall und von Ruinen, der durch alte Götter bewohnten Zivilisation. Gefährliche Despoten herrschten und brachten Zerstörung. Tapfere Menschen, an die sich heute niemand mehr erinnert, kämpften gegen die Herren des Kristalls. Mit der Zeit vergaß man auch diese neuen Götter, aber zwei Worte wurden immer wiederholt: Vernichtung und Kristall. Dies hielt an, bis eine Rettung gefunden wurde.
Es geschah zu einer Zeit, als die Menschheit langsam wieder an die Oberfläche der Inseln zurückkehrte. Damals entdeckte man in den Ruinen der historischen Inselstadt (im alten Frankreich als Clos Luce bekannt) ein Versteck mit magischen Büchern der Uralten. Einer der Autoren war Leonardo da Vinci. Das Genie aus alten tagen erwies sich nun als Menschheitsretter.
Die Bücher dieses außergewöhnlichen Magiers, der lange vor der Vernichtung lebte, ermöglichten den Überlebenden, sich aus dem Joch der Unwissenheit und Rückständigkeit zu befreien. Seine bis dahin unbekannten Zeichnungen inspirierten die neuen Forscher und Gelehrten. Dampfkraft, erste Kolbentechniken, sogar Schiffe- und Flugzeuge wurden neu entdeckt. Im Laufe der Zeit begann man sogar wieder damit, das Kristall und seine geheimnisvollen Fähigkeiten zu untersuchen.
Im Jahre 1021, nach der Vernichtung (NV) entdeckten die Forscher eine geheimnisvolle Naturkraft: Die Elektrizität. 500 Jahre später wurde auch ihre geheimnisvolle Verbindung mit dem Kristall aufgedeckt. Die Kristalle lassen sich nicht nur mit der Elektrizität verstärken. Man konnte auch mit Hilfe gut angepasster und geschliffter Kristalle eine Singularität erschaffen, die sich kontrollieren lässt (die Forscher nannten es die beschränkte Kraft der Kristalle, das schwarze Loch). Man erkannte sehr schnell, dass diese erschaffene Singularität Hypersprünge in die Tiefen des Kosmos ermöglichte. Viele Freiwillige zahlten mit ihrem Tod den höchsten Preis für die Erforschung dieser Möglichkeit, den alten Planeten - früher Erde genannt - zu verlassen. Die ersten interplanetaren Schiffe wurden rund 500 jahre später gebaut. Im Jahr 2009 NV trat die Menschheit in eine neue Ära ein: Das kosmische Zeitalter.
Zu Beginn gingen viele Expeditionen für immer in den unendlichen Weiten des Alls verloren. Mit der Zeit erkannte man, dass die alte Erde der einzige Planet in der Galaxis war, der besiedelt werden konnte. Hinzu kam, dass die Menschheit kaum in Frieden auf diesem von Beben erschütterten Planeten leben wollte.Die Meinungen gingen immer weiter auseinander, es bildeten sich regelrechte Fraktionen heraus. Die Anspannung wuchs immer weiter und sogar die Gefahr eines Krieges schwebte in der Luft. Mindestens fünf Staaten beanspruchten für sich das Recht, die Erde zu regieren: Die Ansammlung von Inseln. Von Anfang an sind viele Expeditionen für immer in den Tiefen der kosmischen Leere verlorengegangen. Mit der Zeit erkannte man an, dass die Alte Erde der einzige Planet in der Galaxie ist, der sich zum Bewohnen eignet. Zusätzlich hatte die Menschheit nicht vor, auf ihrem von Kataklismen geplagten Planeten, im Frieden zu leben. Im Laufe der Zeit wurden auf ihm Fraktionen gebildet. Ein Krieg hing in der Luft. Die Spannung ist gestiegen. Mindestens fünf Staaten maßten sich das Recht auf die Regierung der Erde ( auf die Inselgruppenregierung) an.
Dies blieb so, bis die kosmische Herkunft der Kristall-Energie entdeckt wurde. Eines der um die Herrschaft ringenden Länder erbaute im Geheimen unbemannte Spionageschiffe. Ihr Ziel war, das Herkunftsgebiet des Kristalls irgendwo in den Tiefen des Weltalls zu erreichen. Mithilfre der Hypersprünge bewegten sich die Schiffe in die entsprechende Richtung. Nur drei von ihnen kehrten nach der gefährlichen Mission zurück. Sie brachten aufsehenerregende Fotos und weiteres Material mit: Nicht nur Bilder eines einzigen Planeten, sondern von einer ganzen Ansammlung in einer entfernten Galaxie. Jeder dieser Planeten sah der Erde mit ihren enormen Wassermassen ähnlich. Unbekannt war, ob diese Planeten die Herkunftsquelle des Kristalls oder auch nur Opfer des Kristalls waren.
Das Ende war nahe. Angeblich ist der letzte Krieg auf der Erde wegen des Planetenarchipels ausgebrochen. Alle wollten sich zur Kolonisierung auf den Weg machen. Die an Rohstoffen arme Erde war nicht mehr attraktiv. Im Geheimen wurden die interplanetaren Schiffe konstruiert – gigantische Maschinen, die riesige Singularitäten erzeugten. Es entstanden fünf solche Schiffe. Am Vorabend des Krieges auf der Erde sind vier abgeflogen. Das fünfte und letzte von ihnen, brachte die entgültige Vernichtung. Als es beim Start explodierte, verlor man die Kontrolle über die Singularität. Ein sich ausdehnendes schwarzes Loch erschien. Für die Erde gab es keine Rettung mehr.
Währenddessen gelangte nur ein interplanetares Schiff zum Planetarchipel. Am Anfang schwebte es mit seinen Solarsegeln wie eine riesige Amöbe über dem Planeten. Das Schiff blieb ein Jahr lang im kalten Kosmos, während die Wissenschaftler den Planeten scannten und jeden Zentimeter seiner Oberfläche untersuchten. Zwischenzeitlich landeten kleine Gruppen von Kolonisten auf ausgesuchten Inseln.
Die ersten Expeditionen berichteten, dass dieser Planet ein schöner, aber nicht besonders gastfreundlicher Ort sei. Die sich auf ihm befindlichen Kristalle erzeugten vorübergehende gefährliche Stürme und beeinflussten – genauso wie im Fall der alten Erde – die Struktur der Oberfläche. Zudem war man gezwungen, die Angriffe seltsamer fremder Kreaturen, den eigentlichen Bewohnern des Planeten, zurückschlagen. Das größte Problem kam jedoch später: Durch einen unerwarteten Sonnensturm begann das interplanetarische Schiff auf die Planetenpberfläche abzusinken.
Der Zusammenbruch dieser gigantischen Konstruktion beendete schlagartig den Traum der Menschheit nach einem neuen und guten Start. Immerhin teilte diese Welt nicht das Schicksal der Erde, da die erzeugte Singularität nicht kollabierte.
Die gigantische Hülle des Schiffs zerschellte auf einer der größten Inseln und rief durch den Absturz riesige Krater hervor, alles Leben im Umkreis einiger Kilometer wurde ausgelöscht. Es war wie eine Erinnerung an die große Vernichtung. Einst ein interplanetares Schiff und nun eine riesige Zitadelle im Zentrum eines großen Felsengebiets. Nur eine kleine Gruppe von Navigatoren überlebte den Absturz inmitten von Stürmen, die durch die instabile Singularität erzeugt wurden.
Die Überlebenden in der Zitalle verloren den Kontakt zu den Siedlern, die mit ihren Transportern auf den Inseln gelandet waren. Die Navigatoren lebten in ständiger Angst vor dem Zusammenbruch der Singularität. Ihre Nachfahren versuchten, die Lösung mit Hilfe der Wissenschaft zu finden. Mit der Zeit vergaß man dieses Ziel jedoch und konzentrierte sich auf die grundlegenden Motive wie die Eroberung des Planeten und die Erlangung größerer Macht. Dies geschah, weil die nachfolgenden Generationen nach und nach das Wissen um das Schicksal der alten Erde, um die Reise und die Ursache der Zitadelle verloren. Niemand beachtete mehr die gefährliche Singularität, welche in der Lage war, auch diese Welt vollständig zu zerstören.
Ein ähnliches Schicksal traf auch die Kolonisten. Mit den Jahren vergaßen sie ihre Herkunft. Die alten Transporter bedeckte der Rost und sie zerfielen. Die Reste der Menschheit vermehrten sich und die Bevölkerung wuchs. Mit Hilfe des Kristalls eroberten sie nach und nach weitere Inseln. Neue Maschinen wurden erfunden ohne dass man die alten Daten und Designs verstanden hätte. Mit der Zeit jedoch entdeckten die Wissenschaftler erneut das Wissen um die Herstellung der Singularität und die Siedler bauten neue interplanetare Schiffe. Dies ermöglichte den Menschen die weitere Erforschung und Eroberung des Planetenarchipels.
Heute hängt das Schickal der Menschheit erneut an einem seidenen Faden. Vielleicht vereinigt gerade deine Fraktion die Menschheit? Vielleicht wirst du zum Alleinherrscher des Planetarchipels, der seine Untertanen mit harter Hand anführt? Es gibt nur einen Weg, dies herauszufinden: Spiele TAURI WORLD.